TdgF® 2019 in Borkum

Ganzheitliches Gedächtnistraining – bringt Denken in Hochform!
Nach großen Erfolgen in den Jahren 2004-2017 veranstaltete der Bundesverband Gedächtnistraining e.V. –BVGT- bundesweit seinen 11. Tag der geistigen Fitness® in 11 Städten, erstmals auf Borkum, der nordwestlichsten Insel Deutschlands, im Seniorenhaus in’t Skuul. Gäste jeden Alters waren herzlich dazu eingeladen selbst auszuprobieren, ganzheitliches Gedächtnistraining funktioniert.
In der Pädagogik und Gesundheitsbildung ist schon seit einiger Zeit vom ganzheitlichen Ansatz die Rede. In der Praxis bedeutet Ganzheitlichkeit die Beteiligung von Körper, Geist und Seele, was auf dem großen Wandbild dargestellt war. Dies geschieht durch das Integrieren von Bewegungselementen. Auch das Zulassen von Entspannung. Die Trainingsziele im Ganzheitlichen Gedächtnistraining wurden auf den ausgehängten Darstellungen gezeigt. Assoziatives Denken, Denkflexibilität, Fantasie und Kreativität, Formulierung, Konzentration, Logisches Denken, Merkfähigkeit, Strukturieren, Urteilsfähigkeit, Wahrnehmung, Wortfindung, Zusammenhänge erkennen. Der ganzheitliche Ansatz ermöglicht es, einen über die rein kognitive Ebene hinausgehenden Zugang zu den Menschen zu finden. Unterschiedliche Hirnleistungen werden nicht isoliert trainiert, sondern durch die Vielfalt der Übungen miteinander verbunden.
Im großen, hellen Raum ,,Tüskendör“ war der Parcours vorbereitet. Am Start sollten 10 recht unterschiedliche Gegenstände angesehen und benannt werden. Die Aufwärmübung waren 3 kleine Aufgaben, die mit Kreativität und Wahrnehmung gelöst werden konnten. Es folgten Übungen zu unseren Sinnen: Ein Geräusch-Memory, 12 Dosen mit unterschiedlichem Inhalt sollten vom Geräusch her zu Paaren zusammengefunden werden, was nicht so ganz unproblematisch verlief. Nun eine Übung mit Geruchsproben, in 5 Gläsern waren sehr verschiedene Gerüche versteckt. Das Schnuppern regte zum Lächeln an, gestaltete sich als schwieriger, als gedacht. Das Fühl-Memory folgte: Eine Fläche mit 10 Oberflächen aus unterschiedlichsten Materialien, war verdeckt. Die Augenbrille wurde angelegt, aufgedeckt und aus dem Beutel die passenden Gegenstücke entnommen und nur durch Fühlen auf den richtigen Platz gelegt. Mit diesen Sinnesübungen wurden mehrere Trainingsziele verfolgt. Die folgende Station war ein Borkum-Klick. Unter 12 nummerierten Feldern befand sich ein Borkum-Motiv. Durch würfeln wurden die Felder bestimmt, die freie Sicht geben sollten. Beim Start sind alle Zahlen zweimal auf dem Bild. So muss zunächst die Entscheidung getroffen werden, welcher Bildteil frei werden soll. Dann kommt das assoziative Denken, zu welcher Borkumer Sehenswürdigkeit gehört der Teil, der zu sehen ist.

Da ausreichend Trinken sehr wichtig ist, gab es jetzt ein Glas Wasser. Die weiteren Aufgaben hatten Merkfähigkeit und Kreativität und Fantasie zum Ziel. Zwei mehrteilige Mosaikbilder-12 Teile und 40 Teile- sollten nachgelegt werden. Dazu sah der Gast das komplette (gepatchworkte) Mosaik an, prägte es sich ein, deckte es ab. Nun sollte aus den Einzelteilen dieses Mosaik gelegt werden. Die nächste Station war das Tangram, das auch nach Einprägen des Musters, schwieriger war, weil beim Mosaik eine logische Reihenfolge eingehalten wird, was beim Tangram nicht so ist. Bei der anschließenden Station waren Bilder von möglichen Tangram Figuren ausgelegt, die dann mit den Einzelteilen nachgelegt werden konnten. Das ist eine Aufmerksamkeits-Wahrnehmungs-Übung. Die nächste Station gefiel den Technik-Fans und regte zu logischem Denken an. Das hölzerne Räderwerk. Auf einer Holzplatte sind Achsen montiert. Auf diese sollten die im Durchmesser variierenden Zahnräder so aufgesetzt werden, dass sich am Ende jedes Rad durch das Antriebsrad bewegt. Das komplexe Thema, die 7 zum Verlieben“ war eine prima Übung zu vielen Trainingszielen. Eine genähte Landkarte ,,Ostfriesland und die Inseln“ sollte vervollständigt werden. Die 7 Inseln (alle einzeln) sollten in der richtigen Reihenfolge und unter Beachtung von Watt- und Seeseite vor die Küste gelegt werden. Hafen- und Ortsnamen landkartengerecht zugeordnet werden. Einige Punkte waren durch Knöpfe markiert, z.B. Häfen, Städte, Flugplätze, bes. Hinweise: wie Seehunde, Kaninchen, Blumen, Äpfel und Leuchttürme. Es war erfreulich, dass die Gäste den Ehrgeiz entwickelten und sich auch gegenseitig halfen, die Punkte zuzuordnen. Diese Aufgabe forderte, aber erfreute auch die Gäste, die bei Fertigstellung begeistert waren. Zum Dank hing das Lied von den „7 zum Verlieben“ aus. Für etwas Entspannung und Freude sollte für 2 oder 3 Mitspieler das Memory sorgen. Ein genähtes Memory mit wunderschönen, detailreichen Bildern, aus einem Stoffpanel mit 19cm x 19cm großen Motiven, durfte ausprobiert werden. Die Gäste setzten sich dazu an den Tisch, bekamen ein Getränk, spielten. Sie hatten auch die Möglichkeit sich bekannt zu machen und ein Gespräch zu führen.
Weitere Übungen zum Strukturieren, Assoziieren, Logisches Denken folgten: Eine Aufgabe bestand darin, die Ereignisse eines Jahres in die kalendarische Reihenfolge einzuordnen. Eine Deutschlandkarte, in der alle 16 Bundesländer nummeriert waren, lag nun aus. Die Landeshauptstädte richtig zu den Ziffern zuzuordnen. Nun ging es in die weite Welt, nach Europa. Am 1.November 1993 trat der Maatstricht-Vertrag in Kraft 28 Länder gehören inzwischen dazu noch. Zu den Flaggen sollten die Länder und Hauptstädte gefunden werden und mit Euro angezeigt werden, ob die Währung umgestellt wurde. Die Gäste meinten, dies sei eine Profi-Aufgabe, wagten sich aber an diese heran und fanden auch viele passende Antworten. Verschiedene Wortfindungsübungen folgte: Aus einem Wortrad sollte ein Begriff gebildet werden, ein umschriebenes Wort ermittelt werden, dazu musste der fehlende Buchstabe eingesetzt werden und die Leserichtung im Rad gefunden werden.
Die Rebus-Rätsel bereiteten besondere Freude, weil zunächst der Gegenstand benannt werden musste und dann die angezeigten Buchstaben zu einem neuen Wort zusammengesetzt werden mussten.

Zum Trainingsziel Formulierung und Strukturieren gab es Sprichwörter und Redewendungen aus 11 Teilen und 21 Teilen. Der Satz musste gefunden werden durch das Anlegen der Buchstabenkarten. Wer kein Sprichwort kennt, für den wird es schwieriger.
Für Matheliebhaber gab es Aufgaben zum Trainingsziel Merkfähigkeit und Konzentration: Obst-Rechnen, die Obstsorten hatten einen bestimmten Zahlenwert. Durch das Addieren des Obstes auf der Abbildung sollte die Gesamtsumme ermittelt werden. Das Kraut- und Rüben-Rechnen, wie das Obst-Rechnen, aber mit schwierigeren Zahlenkombinationen. Einige Lustaufgaben waren ausgelegt, z.B. Unterschiede finden, rückwärts lesen, Bild-Wort-Kombinationen, Buchstabensalat. Die letzte Aufgabe des Parcours hatte es dann in sich: Die Übung bestand darin, die Merkfähigkeit zu zeigen, weil alle 10 Gegenstände, die sich am Start-Korb befanden, aufgezählt werden sollten. Eine Info-Ecke zeigte den Gästen die nachmittäglichen Aktivitäten im Seniorenhuus in’t Skuul.
Von der langen Holzbank grüßten die Akteure. Sie sitzen bei den Aktivierungen als Erkennungsmerkmal in der Mitte und bringen den Wochentag, das Datum und das Motto oder Thema mit.
Tanz-Julchen für Tanzen-Lachen-Singen
Wir tanzen Tänze im Sitzen zu unterschiedlichen Tanzmusiken z.B. Walzer, Marzurka, Tango, Zu vielen Schlagern von 1945 bis 1980 gibt es tolle Tanzbeschreibungen vom Bundesverband Seniorentanz mit den dazugehörigen CDs, die große Freude bereiten. Tanzen im Sitzen mit Handgeräten wie Türchen, Rosen, Hölzern usw. auch mit spaßigen Tanzanleitungen tanzen wir. Ein kleines Gedächtnistraining, passend zum Motto, sollte nicht fehlen. Tänze erkennen, Lieder raten und singen, lustige Geschichten dazu, Singen entstresst, entspannt, macht die Muskeln lockerer und steigert die Aufmerksamkeit.
Bewegung
Wer sich regelmäßig bewegt, der schneidet bei Konzentrations-Übungen besser ab, als andere, die sich kaum bewegen.
Lachen Wer die Fähigkeit zu lachen nicht verliert, hat schon gewonnen. Lachen Selbst, wenn sie künstlich lachen, beruhigt das den Herzschlag und senkt den Stresspegel! Wichtig, denn Stress verhindert die Neubildung von Nervenzellen.
Ziel, Bewegung, Informationsverarbeitung, Spaß und Freude Konfetti ein Clown, der häufig die Buchstaben durcheinanderbringt. Zur Jahreszeit passende Themen, Silbenrätsel, Redewendungen, Wortfindungen, Würfel-Aufgaben, Bewegungslieder zur Jahreszeit, Geschichten zu Jahreszeit, Gespräche. Humor ist eines der besten Kleidungsstücke, die man in Gesellschaft tragen kann.
Denkfuchs ein Schlauer mit schwierigeren Aufgaben
Unterschiedliche Themen, die sich auch aus aktuellen Berichten oder Terminen ergeben können. Wortkombinationen, Borkum-Klick, Begriffe würfeln, Wortrad, einen Vorgang in logische Reihenfolge bringen z.B. mittels Bildmaterial, Gegenstände durch Beschreibung benennen. Gegenstände, die es nicht mehr gibt, durch Hinweise erraten, Lieder zum Thema finden.
Ziele von Konfetti und Denkfuchs Langzeitgedächtnis trainieren, Wortfindung üben, Assoziationen, Strukturieren, Logisches Denken, etc.
Zufriedenheit in der Ruhe fördern, zum Thema beitragen.
Dat Blattje, die Zeitungsente trägt in ihrem Gefieder alle Medien, die wir für die Information nutzen, hat einen Datum-Hinweis am Flügel.
Bringt Berichte der vergangenen Woche. Themen, die von allgemeinem Interesse sind, häufig mit einem Schwerpunktthema. Gespräche, Fragen zum Gehörten. Gedanken in Worten und Sätzen mitteilen. Gespräche führen. Volkslieder zur Jahreszeit singen. Ziel Information, Kommunikation.
Liederkreis ,,Vergissmeinnicht“ Sänger-Wimpel, den Stammtischwimpeln aus vergangenen Tagen nachgebaut. Aktivität wenn es passt.
Wir singen Volkslieder, bekannte Schlager, Spaßlieder, Seemannsgarn, teilweise mit Musik CD’s Gedächtnistraining z.B. Melodien erkennen, Lieder raten usw. von der Vergangenheit berichten, Frauenchor oder Kirchenchor oder Familienfeiern, wo gesungen wurde. Um gemeinsam zu singen, muss keiner ein Gesangstar sein: viel wichtiger: Es soll Spaß machen! Hast du Töne? Musik macht glücklich, bringt Erinnerungen zurück, regt das Langzeitgedächtnis an, regt viele verschiedene Bereiche des Gehirns an! Ziel Erinnerungen und Freude
Borkum, meine Insel! Ein kleines gesticktes Wandbild mit allen Türmen der Insel in Art von Hundertwasser
Erzählrunde, häufig aus Borkum’s Vergangenheit. Begebenheiten erzählen. Borkumer Geschichten hören, auch auf Platt-CD Jan Schneeberg-an Gedenktage, die inselwichtig sind erinnern- Borkumer Lieder singen, Borkumer Gedichte aufsagen- Appi Land und Berend de Vries und Wilhelmine Siefkes- sich an gute und weniger gute Augenblicke erinnern. Es gibt keinen Weg zum Glück. Glücklichsein ist der Weg Buddhist.
Ziel Langzeitgedächtnis trainieren, Erinnerungen wecken, Biografie pflegen.
DJ Teddybär ein großer bunter Bär- eine Patchworkarbeit legt CD’s zu einem vorbestimmten Ereignis auf z.B. 50 Jahre Hitparade, runder Geburtstag eines bekannten Sängers oder zu einem Anlass z.B. Frühlingslieder, Weihnachtslieder meist als Wunschkonzert, am Sonntagvormittag, wenn es sich ergibt.
Gedächtnistraining zum Thema oder Anlass
Ziel Musikhören, auditive Reize, sich erinnern und erfreuen
Musik Notenschlüssel zur Seele. Melodien und Rhythmen wirken direkt auf unsere Gefühlswelt. Musik allein ist die Weltsprache und braucht nicht übersetzt zu werden. Musik ist wie ein magischer Schlüssel, mit dem man sich selbst die verschlossensten Herzen öffnen kann.
Besser als jede Medizin: Gemeinsames Musizieren stärkt das Herz, löst Verspannungen und bringt den Kreislauf wieder in Schwung!
Lernen ist wie das Rudern gegen den Strom; sobald man aufhört, treibt man zurück.
Gedächtnis ist das Tagebuch, das wir mit uns herumtragen! Oscar Wilde
Ein herzliches Dankeschön an alle, die dazu beigetragen haben, dass der Tag der geistigen Fitness auf Borkum so gut verlaufen ist. Danke, an die Gäste, die so geduldig den Parcours durchliefen. Danke, für den Besuch des stellv. Regionalleiters NRW Süd-Ost, Herrn Josef Geutz. Besonderen Dank an ihn für die Foto’s, die dann im Denkzettel, der Verbandszeitschrift des BVGT veröffentlicht werden. Bedanken möchte ich mich bei Herrn G. Sander und Frau K. Altepost, Sander-Pflege, für die Nutzung des Raumes Tüskendör im Seniorenhuss in’t Skuul. Danke, an alle, die es ermöglicht haben Plakate aufzuhängen und Flyer auszulegen. Danke an BorkumAktuell, für das Drucken der Bekanntmachung.
Danke, an die Mitarbeiter des Servicebüro des BVGT in Idstein für das Drucken der Flyer und Plakate, für die netten Zuwendungen. Danke an Frau Chr. Beyer, für die unterstützende Betreuung.
Der Tag der geistigen Fitness - mein erster eigener - wird bei mir in bleibender guter Erinnerung sein.
Karin Feldmann